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ReNo-Fachangestellte besuchen Museum im Frankfurter Polizeipräsidium

Ziel einer Tagesfahrt der auszubildenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten der Klasse 10 RA 01 war Anfang Juni 2019 das Polizeipräsidium in Frankfurt am Main. Im Untergeschoss des Gebäudes befindet sich ein Kriminalmuseum, das durch einen Förderverein getragen wird. Die Besucher können sich über spektakuläre Kriminalfälle der Mainmetropole und die Anfänge der Kriminalpolizei in Hessens größter Stadt informieren. In einer Waffenkammer sind Asservate zu sehen, die bei polizeilichen Durchsuchungen eingezogen wurden.

Die Klasse 10 RA 01 vor dem Polizeipräsidium in Frankfurt

Henry Jäger machte ebenso Schlagzeilen wie der erste Banküberfall in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg und der Mord an der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt im Jahre 1957. Ende 1954 überfiel Jäger mit mehreren Komplizen die Rentenzahlstelle der Bundespost in Frankfurt. Die Renten wurden damals noch in bar ausgezahlt.

Im Mai 1955 wurden Jäger und seine Mittäter verhaftet; gegen sie lagen Beweise zu mehr als 70 Einbrüchen und Überfällen vor. Der Prozess gegen die Bande fand unter großem öffentlichen Interesse statt und endete im September 1956 mit langjährigen Zuchthausstrafen.

Der Fall „Henry Jäger“

Während seiner Haftzeit begann Jäger heimlich einen Roman auf das Toilettenpapier in seiner Zelle zu schreiben. Nur den Anstaltsgeistlichen zog er ins Vertrauen. Dieser schleuste die Seiten nach draußen und fand einen Verleger für das Buch. Der Roman erschien 1962 unter dem Titel „Die Festung“ und wurde ein sensationeller Erfolg. Der zum Autor mutierte Straftäter wurde ein Jahr später entlassen, die Reststrafe unter Auflagen zur Bewährung ausgesetzt.

Einblicke in Abgründe bieten sich beim Fall des Sechsfachmordes in einer Villa im Frankfurter Kettenhofweg. Die Opfer, vier Prostituierte und das Betreiber-Ehepaar des Bordells, wurden kaltblütig erdrosselt. Die Morde konnten im Juli 1996 einem Moldauer Staatsbürger nachgewiesen werden, der zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Seine Frau hatte in dem Edelbordell gearbeitet und ihren Ehemann wahrscheinlich ins Haus gelassen. Die Motivation zu der Tat konnte nicht endgültig geklärt werden.

Nachgestellte Tatortszene im Mordfall „Kettenhofweg“