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Workshop der Kaufmännischen Schulen und der Techniker-Krankenkasse

Vier von fünf Jugendlichen weltweit bewegen sich zu wenig, lautet das erschreckende Ergebnis einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Rund eine Stunde Bewegung am Tag wäre nach Angaben der Studie ausreichend, um einem Bewegungsdefizit vorzubeugen. Dieses Mindestmaß an Bewegung erfüllen viele Auszubildende der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) jedoch ebenfalls nicht. Gesundheitliche Probleme wie zum Beispiel Rückenschmerzen sind die Folge. Auf dieses Problem reagieren viele Schüler aber dadurch, indem sie auf Sport und Bewegung verzichten. Das sei aber gerade der falsche Weg, betont Moritz Rommelspacher, Schulsportleiter an den KSM.

Um die Schüler von der Wichtigkeit von Sport und Bewegung im Alltag zu überzeugen, starteten die Sportlehrer der KSM ein Programm, an dem rund 120 Auszubildende teilgenommen haben. Sie holten sich im Sportunterricht Unterstützung durch den Sportwissenschaftler Lucas Röleke. Er erklärte den Schülern die Bedeutung eines funktionalen Trainings und führte verschiedene Übungen mit den Schülern durch.  Das funktionale Training ist an grundlegende Muskel- und Gelenkfunktionen des Menschen angepasst. Es dient der Vorbeugung von Überlastungen und Schmerzen aufgrund mangelnder Bewegung. Die Übungen imitieren Bewegungsabläufe, die im Alltag benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise das einhändige Öffnen einer schweren Tür, das Ansprinten, um den Bus noch zu erreichen, oder das Tragen von schweren Gegenständen. „Das Training ist dann funktional, wenn eine Bewegung durch die Muskelkraft ohne Hilfe von außen stabilisiert werden kann“, so Röleke. Um dies zu erreichen, spielt besonders das Training der Rumpfmuskulatur eine Schlüsselrolle.

Dass ein solches Training nicht langweilig sein muss, bewies Röleke durch eine Vielzahl an Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Kleingeräten wie zum Beispiel dem Theraband. Die Übungen sind an Alltagsbewegungen angelehnt und sollen für die Schüler leicht zu merken und nachzumachen sein. Denn nur wer seinen Körper fit hält, kann langfristig Rückenschmerzen vorbeugen.

Der Workshop zum funktionalen Training ist Teil der Initiative „Olympia ruft: Mach mit!“, an der sich die KSM seit 2018 beteiligen. Mit dem bundesweiten Bewegungs- und Lernprogramm für Schulen soll unter Berücksichtigung pädagogischer Ansatzpunkte Wertevermittlung in und durch Bewegung gefördert werden. Kooperationspartner sind neben der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) auch die Techniker Krankenkasse (TKK) sowie symbioun e. V.

Die Schüler der Klassen 12BM/GH/HB beim funktionalen Training.